Quelle: Tourist Information Osnabrück | Osnabrücker Land
Auszeichnung mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel
Die Europäische Kommission hat im März 2015 den Rathäusern in Osnabrück und Münster das Europäische Kulturerbe-Siegel als „Stätten des Westfälischen Friedens“ verliehen. Mit dem Siegel werden Orte ausgezeichnet, die eine bedeutende Rolle in der Geschichte Europas gespielt haben. Der in den Rathäusern von Osnabrück und Münster auf dem Verhandlungswege geschlossene Westfälische Frieden legte erste Grundlagen für eine europäische Staatengemeinschaft. Die Friedensverträge entwickelten sich zu einer Säule internationaler Beziehungen, die noch heute von großer Bedeutung sind. Zudem wurde in Osnabrück eine besondere, deutschlandweit einmalige, Errungenschaft vereinbart. Die alternative Sukzession bestimmte eine abwechselnde Amtsfolge von evangelischen und katholischen Fürstbischöfen, die bis 1803 bestand hatte.
Stadtgründung und Mitgliedschaft in der Hanse
Die Gründung der Stadt geht zurück auf die Errichtung einer Missionszelle durch Karl den Großen um 780. Die günstige Lage an einem Knotenpunkt alter Handelsstraßen von Skandinavien nach Westeuropa und von den Niederlanden nach Osteuropa beförderte die Entwicklung der Siedlung zu einer blühenden Handelsstadt. Osnabrück war von 1412 an führendes Mitglied der Hanse und neben weiteren acht Städten bei der letzten Tagfahrt im Jahr 1669 in Lübeck vertreten. Die alten Handelswege durch die Innenstadt haben sich zu lebhaften Einkaufsmeilen gewandelt und ihr Flair verdankt die Stadt heute dem Nebeneinander von modernen Gebäuden wie dem Felix-Nussbaum-Haus und schmucken Altstadtgassen im Heger Tor Viertel.
Der Friedensgedanke in Osnabrück
„Frieden als Aufgabe – dem Frieden verpflichtet“: Dieser Leitsatz bestimmt das politische und kulturelle Leben der Stadt.
Nach dem 30-jährigen Krieg in der Mitte Europas wurde 1648 von der Rathaustreppe in Osnabrück der Westfälische Friede verkündet. Der Friedensschluss von 1648 ist das herausragende Ereignis der Stadtgeschichte, mit dem sich Osnabrück noch heute als Friedensstadt identifiziert. Die Stadt versteht dieses historische Vermächtnis als Auftrag, sich friedenspolitisch zu engagieren, sowohl nach außen als auch innerhalb der Stadtgesellschaft.
Der Friedensgedanke und friedenspolitische Auftrag wird nicht nur von der Politik und Verwaltung getragen. Unter dem Eindruck der Friedensbewegung in den neunzehnhundertsiebziger und -achtziger Jahren entstand in der Stadt eine breite Akzeptanz unter den Osnabrückern. In mehr als 50 Einrichtungen und Gruppierungen setzen sich die Bürger aktiv für den Friedensgedanken ein.